Ein kleiner Nachtrag zum Rheinischer Singewettstreit letzen Frühling
Wie jedes Jahr nach St Goar. Zum Transport der Waschstellen und des anderen Krams hatte ich einen Sprinter organisiert von einem Freund meines Vaters. Bei ihm angekommen wollte ich losfahren, doch die Karre wollte nicht anspringen. Also gewartet bis der Vater von ihm kam mit Starterkabeln. Ungefähr 2h nachdem ich eigentlich los wollte saß ich hinter dem Lenkrad eines durchgenudelten Sprinters. Beim lenken quietschte es fürchterlich und es funktionierten bei weitem nicht alle lichter. Zur Not, falls die Batterie wieder flach sein sollte war ich aber mit Notstromaggregat und Ladegerät sowie mit Überbrückungskabeln gerüstet. Kurz noch zum Heim, Material und Leute einsammeln und dann ging es auf die Autobahn nach St Goar. Auf dem Weg viel mir auf das man das Lenkrad leicht einschlagen musste um geradeaus zu fahren. In St Goar angekommen räumenten wir das Auto leer und begannen damit Zelte aufzubauen. Es war Donnerstag, wir (Nadja, Tessa, Kilian, Amelie und Ich) waren also die ersten auf der Burg. Als die Zelte standen war es bereits Dunkel, aus unserem Plan Pizza in der Stadt zu essen wurde also nichts, da die Restaurants schon geschlossen hatten. Wir kochten also auf der Burg und sanken bald in den Schlaf. Von dem milden Wetter vom Vortag war am Freitag nichts mehr zu spüren. Es regnete in einem Fort, mal viel, mal wenig, mal sehr viel. Schnell waren wir alle Pitschnass. Als kleinen Trost gab es zu Mittag Pizza, doch die konnte an unseren nassen Schuhen auch nichts ausrichten…. Wir verbrachten den Tag damit die Waschstellen im Strömenden Regen aufzubauen. Erschwerend hinzu kam, dass es kräftig windete, weshalb wir die Jurte mehr als einmal aufbauen mussten. Als alles Stand füllte sich allmählich die Burg. Auch der Samstag war bestimmt von Regen, wir Propten auf dem Parkplatz und nachmittags fand der Singewettstreit statt. Den Abend verbrachten die einen beim Tanzen, die anderen mit Singen. Der Streuselkuchen Sonntag morgen munterte uns alle auf. Im Strömenden Regen packten wir unser Material zusammen in der Gewissheit es am Heim zum trocknen aufhängen zu müssen. So fuhren wir wieder zurück zum Adlerhorst und nutzen es aus, das sich die Sonne wiedererwarten noch einmal für 10 Minuten zeigte und legten schnell alle Zeltplanen zum Trocknen auf der Wiese aus. Dies erwies sich als ausgesprochen gute Idee da die Bahnen in der kurzen Zeit erstaunlich gut trockneten. Nun galt es nur noch die noch Nassen Bahnen in der Baracke aufzuhängen und dann konnten auch alle unter die nach ihnen rufende Dusche eilen. Es war trotz der vielen Arbeit mal wieder ein schönes Wochenende! Leo
Unser Tag begann wieder sehr entspannt, wir wachten langsam auf, packten unsere Sachen und es ging los Richtung Supermarkt. Erst über einen Feldweg und dann über die größere Straße, bis wir bei Coop angekommen waren. Hannah und Franka gingen also einkaufen während ich mir ansah, was für Kulturveranstaltungen so am schwarzen Brett davor hingen. Leider konnte ich auf Grund meiner mangelnden Schwedischkenntnisse nur herausfinden, dass es irgendwann ein Bluegrass Konzert geben sollte und auch eine Vernissage anstand, tragischer weise beides außerhalb unseres Besuchs Zeitraums. Franka und Hannah waren dann auch erstmal fertig mit einkaufen. Als wir unsere Vorräte eingepackt hatten viel jedoch auf, dass wir vergessen hatten Wasser zu kaufen, also ging es nochmal in den Laden. Auch eine Dose Eis als Stärkung vor der Weiterreise kam noch mit. Dann ging es weiter auf dem Fahrradweg durchs Dorf und in den Wald hinein. Wir liefen vorbei an malerischen Schwedenhäuschen und einem wirklich wunderschönen Pferd (sogar Hannah fand es gut). Nun war auch schon Zeit für unsere Mittagspause. Während dieser wurde ich, unprovoziert und unverdient, von Hannah auf schlimmste Weise angegriffen. In rapide aufeinander folgenden Attacken wurde ich mit immer mehr gewöhnlichem Nelkenwurz beworfen, welcher sich großflächig über mir und all meinen Habseligkeiten verteilte. Flehen und Rufe nach Frieden wurden nicht erhört und so sah auch ich mich gezwungen auf barbarisches Verhalten wie das ihre zurück zu greifen. Nach einiger Zeit konnten wir den Konflikt Gottseidank bei Seite legen um weiter zu wandern. Und genau das taten wir dann auch. Mit ein paar kleineren Pausen zwischendurch ging es stetigen Schrittes weiter. Wir hatten beschlossen ein bisschen mehr zu wandern als geplant um die Strecke am nächsten Tag etwas zu verkürzen, denn die Aussicht 16km an einem Tag zu laufen erfreute keine von uns so richtig. Doch es kam alles anders als gedacht!
Wir hatten gerade unsere Rucksäcke abgesetzt, um Luft zu holen und etwas zu trinken, als plötzlich eine Frau vor uns stand und begann auf uns einzureden. Hinterher stellten wir fest, dass es sich bei ihr bestimmt um die Anführerin der örtlichen Neighborhood Watch handeln musste, da sie mit ihrem Fahrrad und ihrer Warnweste eine beeindruckende Autorität ausstrahlte. Sie hatte außerdem beschlossen, dass sie einen schöneren Weg für uns hatte, an dem außerdem auch Schwimmen können. (Das war ihr wirklich sehr wichtig, auch wenn wir der Meinung waren noch gar nicht sooo sehr zu stinken) Da wir ja generell kein Abenteuer auslassen folgten wir also der Dame erst runter an die Marina des Dorfes und erhielten dort eine auch wieder eher abenteuerliche Wegbeschreibung zum nächsten Ort. Über die Brücke, dann links. Wenn ihr an das kleine Haus kommt, müsst ihr einfach durch den Garten (ok…).
Also los. Über die Brücke und hielten uns links. Und dann fanden wir die absolute Idylle vor. Wir fanden den perfekten Platz. Umringt von Blaubeersträuchern, direkt am See und in totaler Ruhe gelegen.
Wir breiteten also alle unsere Sachen (ich meine wirklich ALLE) aus und gingen erstmal schwimmen und wuschen uns gründlich. Dann gab es eine ausgiebige Waschparty für unsere Wäsche die wir dann an leicht improvisierten Wäscheleinen aufhingen. Jetzt war die völlige Entspannung erreicht: Wir hatten beschlossen unseren Pause Tag vor zu ziehen und ihn hier am See zu verbringen, also richten wir uns im Moos ein, Hannah sammelte Blaubeeren und Franka und ich kochten Abendessen. Genüsslich aßen wir unser Kartoffelpüree und freuten uns einfach über das wundervolle Panorama vor uns. Nach dem Essen spielten wir noch ein bisschen Karten, quatschten vor uns hin und lasen viele viele Kapitel aus dem Vorlesebuch. Wir schafften es sogar dieses Mal den Sonnenuntergang mit anzusehen, flohen dann aber vor der Mückenplage unter unsere Kothenbahnen. Ein wahrlich wundervoller Tag.
(Hannah hat heute 12 Stunden geschlafen)
Amelie
Sachen trocknenschöne SchutzhüttenDer Vänern
Jungs in de Nähe von Göteborg
Auszug aus der Fahrtenchronik Tag 5
Wie das Unheil begann
Wir standen motiviert auf und hatten lecker Müsli mit Paradiescreme gegessen und dann ging es los. Erst ging es durch die Stadt, wo wir einkaufen, waren und das Wasser auffüllten. Nach einer kurzen Verwirrung, wo es lang geht, konnten wir entlang eines Flusses Strecke machen. Doch sollte sich diese Motivation noch legen. Der erste Dämpfer war ein sehr steiler Weg bergauf, und dann direkt noch einer. Dann war erstmal alles wieder gut und wir wanderten durch den Wald, vorbei an Seen. Doch auch dort war uns das Glück nicht lange hold, und wir verliefen uns. David und Kilian gingen Richtung See und Cornelius und ich einen Steilen Berg hoch Richtung Stromtrasse. Nun wussten wir, wo wir waren. Also noch mal ein Stück zurück und einem Bach folgen, bzw. In einem Bach laufen, der sich immer mehr zu einem Schlammpfad entwickelte. Alle machten einigen Hüpfpartien, um dem Schlamm auszuweichen. Cornelius entschied sich allerdings dazu sich lieber rasant auf den Boden zu legen. Anstatt ihm hochzuhelfen, wurde natürlich erst einmal viel gelacht und ein Foto gemacht. Auch Leon hat es noch mal erwischt. Da dieser Weg mehr im, als neben dem See verlief, entschlossen wir uns durch die Berge, entlang der Stromtrasse durchzuschlagen, was nicht wirklich eine Verbesserung war. Wir alle fluchten über Dornen, Steine und Sträucher, die uns streiften. Nach einer Weile standen wir vor einem neuen Problem. Einem sehr steilen Abstieg. Kilian und David, kundschafteten aus, wo wir da runterkommen, und dann ging es für alle bergab. Wir machten uns Sorgen um Leon und Ben, da wir schon Nachmittag hatten und der Shelter noch in weiter Ferne lag. Dort gab es ein erneutes Motivationstief. Doch super gebaute, lange Stege beflügelten uns weiterzugehen, ein Großes Lob an Schweden. Ein Tisch zum Rasten gab uns die Möglichkeit Käsebrote zu essen. Doch die dadurch gewonnene Energie hielt bei mir nicht lange an. Müdigkeit und Blasen hemmten mich. Auch das Wissen, dass wir noch eine weite Strecke vor uns hatten, machte es nicht besser. Um dann die Motivation komplett zu vernichten, trat ich in eine Schlammpfütze. Diese war allerdings deutlich tiefer als gedacht und mein ganzer Wanderschuh versank. Also hatte ich jetzt Blasen, war müde und hatte einen nassen Fuß. Ab da war ich nur noch schlecht gelaunt, jeder Höhenmeter war zu viel. Doch dann endlich, der Schlafplatz. Ich konnte nicht mehr stehen. Nach einer Weile konnte ich dann auch den Luxus des Schlafplatzes genießen. Es gab eine Toilette, Bäume, Trinkwasser, süße Schafe und 2 Hängematten. Schnell stand bei David und mir der Plan fest, die Nacht in den Hängematten zu verbringen. Nach langen Gesprächen schliefen wir auch ein.
Nur dass ich dann um 4 Uhr wieder aufwachte und Rückenschmerzen hatte und wir zurück in den Shelter gingen.
Freitagabend kamen wir an und haben eine Singerunde gemacht, nachdem wir gegessen hatten. Am nächsten Morgen wurden Schokonikoläuse in unseren Schuhen gefunden. Dann frühstückten wir zusammen und stellten die AGs vor. Man konnte Armbänder und Knoten machen, sticken, häkeln oder Gitarre spielen lernen. Nach den AGs aßen wir Brokkolisuppe und machten eine Mittagspause. In der Mittagspause sangen die Älteren “ Klingt ein Lied durch die Nacht” und statt “Jo Ho, grüßet uns froh” verstanden ein paar jüngere Mädchen “Joho, grüßet das Klo”. Die Jungs bauten eine Figur, die Emil darstellen sollte. Nach der Mittagspause ging es weiter mit den AGs und man konnte jetzt auch Plätzchen backen. Zum Abendessen gab es Gnocchis mit Käsesauce. Danach machten wir Versprechensfeier. In der Singerunde, nach der Versprechensfeier aßen wir die gebackenen Kekse. Sonntags räumten wir auf, frühstückten, machten Abschlusskreis und fuhren wieder nach Hause.
Freitag 17:00. Eigentlich ist alles wie vor jeder Fahrt. Aber eben nur eigentlich. Eine Bahnfahrt der extra Klasse bahnte sich an! Mit 500 anderen Pfadfinder*innen werden wir nach Berlin fahren. So der Plan. Wenn es doch nur nach Plan laufen würde, wäre es kein richtiges Abenteuer. Und die Deutsche Bahn war bereit uns ein Abenteuer zu bescheren. Deshalb: Personen auf dem Gleis in Dellbrück. Nach erster Panik also lange Telefonkette und per Elterntaxi zum Hbf. Gerade noch rechtzeitig erreichten also die letzten von uns das Gleis. Und ab nun gings richtig ab. Nachdem alle Kinder in die Abteile sortiert waren, hieß es auf zur Singerunde. Nicht nur wir, sondern auch das Zugpersonal waren hellauf begeistert.
Singerunden in Zugabteilen haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vorteile: DieStimmung ist großartig, es wird definitiv nicht langweilig. Die Nachteile: Es ist ein bisscheneng. Und warm. Der Platz wird außerdem tatsächlich nicht mehr, wenn man noch ein Klavierund einen Kontrabass mit ins Abteil bringt, aber das ist ein Opfer, dass man bringen muss. Sotuckerten wir also unsere Stationen ab, sammelten die anderen Gruppen ein, erkundeten denZug und sangen so lange unsere Stimmen und Instrumente aushielten. Um den nächsten Tagnicht komplett zu verschlafen, sammelten wir noch eine (kleine) Mütze Schlaf bis uns dieaufgehende Sonne wieder auf die Beine brachte. Jetzt hieß es noch unseren Kram und unsereKinder wieder einpacken und niemanden im großen Gewusel beim Aussteigen verlieren. Die letzten paar Kilometer ging es dann in entspanntem Morgenspaziergang zum Lagerplatz.
Zum eigentlichen Lager gibt es mehr zu erzählen als noch in diesen Bericht passt, deshalb wird es dazu eine eigenen geben.Aber jetzt noch zur Rückfahrt. Ich kann erst einmal sagen, dass ich noch nie so entspannt von einem Lager zurückgekommen bin. Auch wenn es auf der Rückfahrt nicht mehr so ein Partyzug war wie auf dem Hinweg wurde gesungen und gelacht, Karten gespielt und geschlafen. Und natürlich wurde nochmal mit all den Leuten geredet, die man auf dem Lagerplatz nie gefunden hat. Die Atmosphäre war zwar müde, aber unglaublich zufrieden. Die Reise zu diesem Bundeslager war mindestens so besonders wie das Lager selbst. Und wer kann schonmal sagen, dass er mit einem eigenen Sonderzug zum Bundeslager gefahren ist?
Dieses Jahr war das Thema des Dellbrückentags von Baum zu Baum. Mit unserer großen Linde waren wir dieses Jahr auch dabei. Wir hatten eine Kothe und Jurte aufgebaut und es gab Kekse und Erfrischungen. Zudem standen kleine Spiele bereit.
Mehr über den Dellbrückentag (Unsere Station ist ab Minute 19 im Video zu sehen)
In der ersten Osterferienwoche hat wie immer das Baulager stattgefunden. Hauptaufgabe war dieses Jahr die erneuerung des Dachs des großen Bauwagens und der Baracke. Allerdings wurden auch viele andere Kleinigkeiten erledigt.
Bericht Baulager
Ich kam morgens am Heim an, gegen 11 Uhr und dachte mir ich könnte doch vielleicht noch etwas Gitarre üben, doch als ich in die Einfahrt kam, wen sah ich da? Natürlich Killian der dort auf dem Dach der Baracke herum kraxelte. Schnell wurde mir das Ziel und meine einzige Aufgabe des Tages klar: FEUER und Dachpappe verlegen 🙁 Zu diesem Zeitpunkt schien mir diese Arbeit zusammen und unter der „fachkundigen“ Leitung Killians als eine wunderbare Idee. Zu meinem Glück hatte Killian vorher bereits das Dach der Baracke mit einem Drahtbesen gründlich gesäubert, also ging es jetzt daran unsere Materialien und Werkzeuge auf das Dach zu bringen. Knappe 20 Minuten und insgesamt ungefähr 150 kg später waren wir bereit unser Tageswerk zu beginnen. Killian mit dem Brenner bewaffnet und ich mit Handschuhen ausgestattet fingen wir an uns die Bahnen an Dachpappe zurechtzulegen und bald begann auch schon das Rauschen des Brenners. Langsam die Dachpappe ausrollend und sie dabei anschmelzend verbrachten wir die Zeit bis zum Mittagessen. Franka, die die ganze Zeit die Kohtenplanen repariert hatte, rief uns dann zur Nudelzeit. Nach dem Mittagessen ging es zurück zu Feuer und Teer. Zuerst noch im Tageslicht auf der Baracke, später in dunkler Nacht, durch Feuer und den Strahler erhellt noch bis tief in die Nacht das Dach des Bauwagens neu machen. Zwischendurch gab es jedoch noch leckere Dampfnudeln mit Vanillesoße, welche wieder von Franka gezaubert wurden. Doch das war nur einer der Tage des Baulagers. Insgesamt haben wir viel Geschafft. Franka bewältigte die riesige Aufgabe der Reparatur und ein neues Lagersystem für unsere Kohtenplanen. Das Dach der Baracke mussten wir an einem späteren Zeitpunkt im Jahr fertigstellen aber der Adlerhorst war nun wieder ein gutes stück besser als zuvor. LG und AZB Die Baugruppenstunde
Vor ein paar Wochen haben weitere Gruppenführer unserer Gruppe an der Präventionschulung Auchtung! Anvertraut oder Ausgeliefert? teilgenommen. Es ging unter anderem um die Prävention von Machtmissbrauch, sexualsierter Belästigung und Gewalt. Als Schulungsteilnehemer wurde uns das Präventions- und Schutzkonzept noch einmal vertraut gemacht und die Arbeit des Interventionsrats erklärt. Somit haben wir in unserer Gruppe nun 4 weitere Multiplikator*innen.
Eine Reise ins Winterwunderland (Adventslager Baueshof) Trotz anfänglicher Startschwierigkeiten, Dank, wer hät’s gedacht, der Deutschen Bahn, flatterten fünf vom Wintereinbruch aufgescheuchte Adlerinnen Richtung Baueshof. Draußen zogen verschneite Bäume an uns vorbei, drinnen schepperten aus dem glamourösen Autoradio die schönsten, exklusiv ausgewählten Weihnachtslieder und vom Rücksitz wurden Tee und Gebäck gereicht. Auch zu später Stunde war die Stimmung noch angeheitert. Nur von Zeit zu Zeit konnte diese minimal von der Kompetenz unserer Mitreisenden außerhalb unseres Fahrzeugs gebremst werden. Sowohl schwankende LKW als auch unverhofft auf die Straße tretende Vierbeiner waren nicht unbedingt unsere Reisegefährten der Wahl. Schlussendlich erreichten wir nachts den bereits im Traum liegenden Baueshof. Zugedeckt im weißen Puderzucker. „Seid leise alle schlafen schon!“ Auch unsere größten Bemühungen waren vergebens. Zu groß die Begeisterung für den Schnee und der Drang unserem Gegenüber einfach mal einen Schneeball ins Gesicht zu drücken. Natürlich nur mit ganz viel Liebe und Respekt. Selbstverständlich:) Nach unserer nächtlichen Schneeballschlacht war klar, uns hält morgen nichts im Haus. Alle Aufregung hielt uns noch lange wach. Also streichelten wir Ziegen, tranken Tee und saßen beisammen, um den kommenden Tag entgegenzusehnen und zu erträumen, wie wunderbar er sein würde. Schlussendlich entschieden wir uns uns schlafenzulegen. Eins stand fest: Wir waren jetzt schon unglaublich glücklich und zufrieden und schrieben dies dem Zauber des Ortes zu. Der Morgen knüpfte an die vergangene Nacht an. Wir trafen unsere aufgeweckten Gastgeberinnen. Mit einem Kaffee in der Hand im Schlafsack das verschneite Winterwunderland durch das große Fenster vor dem wir schliefen betrachten zu können, kommt nicht alle Tage vor. Dennoch eine Atmosphäre an die wir uns gewöhnen und doch nie sattsehen könnten. Das Frühstück war ganz wunderbar. Wir lernten die Mädchen der Gilde Linum kennen. Ihre Begeisterung für den vorstehenden Tag kam unserer gleich. Schnell stand fest, dass wir nach dem Morgenkreis zum Schlittenfahren aufbrechen würden. Die Anzahl der vorhandenen Schlitten überraschte uns sehr. Liegt doch bei uns kaum genug Schnee, um auch nur einen Schlitten hervorzuholen. Hier scheint das anders zu sein. Lois wusste, wo wir Schlittenfahren könnten und so folgten wir ihr an einen zugeschneiten Hang. Diesen hatten wir ganz für uns. Auch echtes Neuland für uns Adlerinnen. Drängen sich in Köln und Umgebung, sollten doch einmal en paar Flocken gefallen sein, gleich gefühlt hundert Menschen auf den bedeutend kleinere Rodelhang, welcher leider noch vereinzelt Grashalme durchblitzen lässt. Ganz anders hier in Baueshof. Nur auf den gegenüberliegenden Hügeln, waren vereinzelt Menschen zu sehen und es lag so viel Schnee, dass wir unsere Piste erst einmal platt fahren mussten. Todesmutig stürzten wir uns in die weiße Pracht, was zur folge hatte, dass man Adlerinnen fliegen sehen konnte. Nicht nur vereinzelt. Das Schlittenfahren füllte den ganzen Vormittag, bis unseren jüngeren Abenteuergefährtinnen beinah die Füße abfroren und wir uns auf den Rückweg machen mussten. Während einer ausgedehnten Mittagspause, sangen wir einige Lieder, trockneten unsere Kleidung, tranken Tee und machten ein Nickerchen. Die einen kürzer, die anderen etwas ausgedehnter. Auch den restlichen Nachmittag verbrachten wir eher gemütlich. Es wurden Zimtsterne gebacken, geschnitzt und natürlich gesungen. Die Hintergrundmusik darf schließlich nicht fehlen. Als es bereit dunkel war, zog es uns jedoch noch einmal hinaus in den Schnee. Schließlich hatten wir noch keinen Schneemann gebaut. Der Versuch war leider von recht wenig Erfolg geprägt, weshalb der Schneemann eher einer kleinen Schneeelfe glich. Und was wäre ein schöner Tag auf einem Hof ohne die Ziegen. Diese mussten noch gefüttert werden und sagen wir es so, wir waren auch dabei und bewegten uns wie typische Stadtkinder im Stall; etwas unbeholfen. Super schön war es trotzdem. Nach dem Abendbrot für die Ziegen stand unser eigenes Abendessen auf dem Plan. Es gab Pizza und dafür musste einiges Gemüse geschibbelt werden. Das Ergebnis war dafür aber auch besonders lecker. Den Abend ließen wir bei mehreren Runden Werwolf ausklingen, bevor wir hundemüde von dem ereignisreichen Tag in die Schlafsäcke krochen. Am Morgen weckten uns vier fröhliche Vierbeiner, die über unsere Schlafsäcke tobten und uns den Start in den Tag versüßten. Nach dem Frühstück hieß es dann packen, aufräumen und schließlich Abschied nehmen, bevor wir wieder von fröhlichen Weihnachtsliedern begleitet den Rückweg nach Hause antraten. Allzeit Bereit Nadja